Plastik-Verpackungen und Getränkekartons sind Wertstoffe, die hochwertig rezykliert werden können. Dafür wurde die Branchenorganisation RecyPac gegründet. Im Januar 2025 haben die ersten Gemeinden die neue Sammlung eingeführt, womit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer national einheitlichen Sammlung erreicht wurde.

Seit Anfang Januar profitiert die Bevölkerung der ersten Städte und Gemeinden von der neuen, national ausgerichteten Sammlung für Plastik-Verpackungen und Getränkekartons. Dahinter steht die Branchenorganisation RecyPac. Sie will ein schweizweit flächendeckendes, einheitliches und hochwertiges Recycling für die beiden Wertstoffe aufbauen. Gegründet wurde RecyPac unter der Leitung von Swiss Recycle und zählt sowohl Inverkehrbringer, Detailhändler, Verpackungsproduzenten, Verwerter wie auch Gemeinden zu ihren Gründungsmitgliedern. Rahel Ostgen, Leiterin Kreislaufwirtschaft von Swiss Recycle, freut sich über den nun erfolgten Sammelstart: «Aufgrund der Erfahrung aus anderen Wertstoffsammlungen, war von Beginn weg klar, dass wir nur dann ein flächendeckendes Recyclingsystem aufbauen können, wenn wir die Akteure des gesamten Recyclingkreislaufs einbeziehen, und alle an einem Strang ziehen. Dass uns dies gelungen ist und dass nun in den ersten Gemeinden Wertstoffe mit RecyPac gesammelt werden, ist ein grosser Erfolg.»
Eine auf die Schweiz abgestimmte Lösung
Die nationale Ausrichtung von RecyPac bringt nicht zu unterschätzende Vorteile mit sich, wie Christopher Rohrer, Leiter Direktion Nachhaltigkeit & Wirtschaftspolitik vom Migros-Genossenschafts-Bund, ausführt: «Coop und Migros haben in den letzten Jahren im Bereich Plastikrecycling viel Pionierarbeit geleistet. Trotzdem sind wir mit den regionalen Systemen ans Limit gestossen. Eine national einheitliche Lösung bringt wichtige Effizienzgewinne durch Skaleneffekte und ist vor allem im Interesse der Konsument/innen: Sie sollen überall in der Schweiz die gleichen Verpackungen im selben Sack sammeln können und eine höhere Convenience bei der Rückgabe erhalten.» Diese Überzeugung teilt Marc Heim, Stv. CEO und Executive Vice President Switzerland der Emmi Group, und ergänzt: «Als Gründungsmitglied von RecyPac freuen wir uns, an einer Kreislauflösung mitzuarbeiten, die ideal auf die Schweizer Gegebenheiten angepasst ist. Dass RecyPac als Non-Profit-Organisation aufgebaut ist und eine hohe Transparenz bei den Stoff- und Finanzströmen gewährleisten wird, hat uns überzeugt. Damit erreichen wir auch für unsere Verpackungen bei Emmi einen weiteren Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft im Einklang mit unserer Nachhaltigkeitszielsetzung.»
Start in Bern und weiteren Gemeinden
Eine der ersten Gemeinden, die nun zusammen mit dem Detailhandel mit der RecyPac-Sammlung starten, ist die Stadt Bern. Christian Jordi, Amtsleiter Entsorgung + Recycling der Stadt Bern, stellt in seinem Referat die konkrete Umsetzung in der Stadt Bern vor und erklärt, warum die RecyPac-Sammlung eingeführt wird: «RecyPac ist für uns eine gute Ergänzung zu den etablierten Separatsammlungen. Der Einbezug der Gemeinden beim Aufbau des Systems hat zudem unser Vertrauen in die Organisation gestärkt. Dadurch, dass die Kreislauf-Lösung von der WEKO geprüft und freigegeben wurde, bietet uns RecyPac eine hohe Planungssicherheit.»
Diese Aussagen stützt RecyPac-Geschäftsführerin Odile Inauen und informiert über die nächsten Schritte: «Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden ist für uns sehr wichtig. So müssen uns die Gemeinden die Konzession erteilen, damit wir auf ihrem Gebiet mit der Sammlung starten dürfen. Nebst Bern haben im Januar auch Dietikon, Greifensee, Oetwil an der Limmat und Schlieren mit der RecyPac-Sammlung gestartet.» Weitere Gemeinden werden in den nächsten Wochen folgen.
pd