Hereinspaziert – zu den Europäischen Tagen des Denkmals

    Ziel der Europäischen Tage des Denkmals ist es, in der Bevölkerung das Interesse an unseren Kulturgütern und deren Erhaltung zu wecken. In der ganzen Schweiz sind jeweils am zweiten Wochenende im September Interessierte zu Führungen, Atelier- und Ausgrabungsbesichtigungen und weiteren Veranstaltungen eingeladen. 

    (Bild: zVg) Eine wahre Oase: Das Hernergut in Horgen kann am kommenden Sonntag besichtigt werden.

    Organisiert werden die Besichtigungen an den Denkmaltagen von den Fachstellen für Denkmalpflege und Archäologie sowie weiteren am Kulturerbe interessierten Organisationen und Personen. Sie wählen jedes Jahr die Objekte aus, knüpfen Kontakte zu den Eigentümern und organisieren die Führungen und Veranstaltungen vor Ort. NIKE, die Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe, ist für die landesweite Koordination der mehreren hundert Anlässe, für die nationale Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die Europäischen Tage des Denkmals sind ein kulturelles Engagement des Europarates und werden von diesem offiziell lanciert. Unterstützt wird die Initiative auch durch die Europäische Union. Die Denkmaltage finden in 50 europäischen Ländern statt.

    Kanton Zürich steht besonders im Fokus
    Die Europäischen Tage des Denkmals vom 10./11. September stehen dieses Jahr unter dem Motto «Oasen». Archäologie und Denkmalpflege des Kantons Zürich sowie der Städte Winterthur und Zürich präsentieren zusammen mit verschiedenen Partnern ein umfangreiches Programm. Alle Führungen sind kostenlos.

    Oasen, die grünen Gärten mitten in der Wüste, sind oftmals winzig klein verglichen mit der Einöde, die sie umgibt, aber stets voller Leben. Im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals zeigt die kantonale Denkmalpflege lebende Denkmäler wie Gärten, Parks und Oasen aller Art, einige davon exklusiv. Viele sind bedroht oder bereits zerstört: Man hält das bisschen Grün im Vorplatz für selbstverständlich und vermisst es erst, wenn es asphaltiert ist. Und die Parks der altehrwürdigen Villen, die bereits vor Jahrzehnten durch Schiene und Strasse zerstückelt worden sind, können gar nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form wahrgenommen werden.

    Herrrschaftliche Villen und ihre Parklandschaften
    Rund um den Zürichsee bietet sich die Gelegenheit, Bekanntes neu zu entdecken oder einen Blick hinter Gartentore und Parkzäune zu werfen, die sonst verschlossen sind. Für einen Tag wenigstens wird anhand von Bildern die ursprüngliche Grösse des Parks der Villa Stünzi in Horgen oder der Mariahalde in Erlenbach sichtbar. Direkt neben der Mariahalde empfängt auch das Weingut Schipf die interessierten Besucher. Einige Villen öffnet die kantonale Denkmalpflege am Sonntag für das Publikum, so etwa die Villa Diana in Thalwil und die Villa Thalhof in Horgen. Ebenfalls ausschliesslich im Rahmen des Denkmaltags zu besichtigen sind zwei geschichtsträchtige «Bruchbuden» bei der Schiffstation Zollikon, die dieses Jahr sorgfältig zu neuem Leben erweckt werden. Zum ersten Mal wendet sich die Denkmalpflege auch an Kinder und bietet für Familien eine Schatzsuche im Park Mariahalde in Erlenbach an.

    Mit dem Pläsirboot unterwegs
    Die Führungen in Horgen auf der einen Seeseite und Erlenbach/Herrliberg auf der anderen werden mit Schiffen der Stiftung historische Zürichsee Boote verbunden. Zur Nutzung des Seeweges mit einem Oldtimer-Boot ist eine Anmeldung erforderlich. Die übrigen Führungen sind verkehrsgünstig gelegen und können mit der S-Bahn oder mit der kleinen Zürichsee-Rundfahrt der Zürichsee Schifffahrt ZSG erreicht und miteinander kombiniert werden.

    Seit über 20 Jahren finden die Europäischen Tage des Denkmals statt – in der Schweiz genauso wie in weiteren 50 europäischen Ländern. Im Kanton Zürich wird das Programm unter Schirmherrschaft der Denkmalpflege des Kantons Zürich sowie der Städte Winterthur und Zürich in Zusammenarbeit mit zahlreichen externen Partnern organisiert.

    Werner Müller


    Tage des Denkmals 2016 im Überblick

    Samstag, 10. September

    • Küsnacht: Naturerfahrung und Erholung im Küsnachter Tobel (10.15 und 14 Uhr)
    • Winterthur: Adlergarten. Englischer Landschaftsgarten im Wandel (13.30 Uhr)
    • Winkel Seeb: Kümmel, Kerbel, Koriander – ein römischer Garten (14.00 und 15.30 Uhr)

    Sonntag, 11. September

    • Erlenbach: Mariahalde. Ein barocker Wandelgarten im Wandel der Zeit (11, 13 und 15 Uhr)
    • Erlenbach: Mariahalde. Schatzsuche im Park für die ganze Familie (10 bis 16.30 Uhr)
    • Herrliberg: Schipf, das barocke Weingut am Zürichsee (11, 13 und 15 Uhr)
    • Erlenbach/Herrliberg – Horgen: Pendelverkehr mit historischen Booten (10.30 bis 17 Uhr alle 30 Minuten.
    • Horgen: Parkbesichtigung des Hernergutes (11 bis 12.30 und 14 bis 15 Uhr)
    • Horgen: Standesgemässe Ankunft auf einem historischen «Pläsirboot» (11.45 bis 12.45 und 13.45 bis 14.45 Uhr)
    • Horgen: Freie Sicht aufs Mittelmeer! (11.15, 13.45 und 15.15 Uhr)
    • Thalwil: Der Koniferenpark der Villa Diana (11, 13.30 und 15 Uhr)
    • Zollikon: Zwei Bruchbuden und 550 Jahre Geschichte (11.20, 13.20 und 15.20 Uhr)

    Weitere Informationen: www.are.zh.ch

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